Im vierten Semester, in dem ich mich gerade befinde, scheint sich die Tendenz von 80 % Praxis/Programmierung und 20 % Theorie weiter zu festigen.
Das Studium lässt sich ganz gut in theoretische und praktische, später vorwiegend programmierlastige, Module aufteilen.
In den ersten Semestern stehen die theoretischen Grundlagenfächer ganz stark im Vordergrund. Im ersten Semester werden die technische, formale und theoretische Informatik sowie die Mathematik vermittelt. Das klingt sehr trocken, wurde aber größtenteils gut aufbereitet und ist für IT-Begeisterte oftmals spannendes Wissen. Auch das Modul Mediendesign 1 war trotz einiger praktischer Elemente durch viele Grundlagen der visuellen Kommunikation und Gestaltung und dem Fokus auf Typografie sehr theoretisch. Einzig das Modul Programmierung 1, unterteilt in Theorie und Praxis, verschaffte die ersten praktischen Erfahrungen. In meinem Jahrgang lag der Fokus ganz stark auf der Programmiersprache Java, u. a. durch die steigende Relevanz im mobilen Bereich durch Android.
Im zweiten Semester werden in den Modulen Mathematik 2, Algorithmen, Datenbanksysteme und Betriebssysteme weitere wichtige Grundlagen gelehrt. In dem Modul Programmierung 2 bleibt der Fokus bei Java, in Medieninformatik 2 spielt Videoschnitt die größte Rolle.
Ab dem dritten Semester stieg der Aufwand, aber auch der Anteil an praktischen und – meiner Meinung nach – spannenderen Modulen. In diesem Halbjahr wurde in fast jedem Modul ein komplexeres Semesterprojekt umgesetzt. In Computergrafik 1 wurde in Teamarbeit ein komplett funktionierender Java-basierter Raytracer programmiert.
Auch im Modul Fortgeschrittene Programmier- und Architekturkonzepte (FPA) wurde, basierend auf dem Wissen der ersten beiden Semester, Java programmiert. Hier lag der Fokus auf Eclipse-RCP Anwendungen und plugin-basierter, gekapselter Entwicklung. Das Semesterprojekt bestand darin, einen Eclipse-RCP basierten E-Mail Client, der mit dem IMAP und SMTP Mailprotokollen umgehen kann, zu entwickeln.
In Multimedia-Engineering 1 wurden die Grundlagen von Flash (wird mittlerweile vermutlich nicht mehr gelehrt) und Websprachen – HTML, CSS und Javascript – vermittelt. Das Semesterprojekt stellte die Planung und Umsetzung eines beliebigen aber fordernden Flash- bzw. Webprojektes dar.
Die Module Software-Engineering 1 und Multimediatechnik Audio/Video waren eine Mischung aus praxisnahen Aufgaben und Theorie. Im vierten Semester, in dem ich mich gerade befinde, scheint sich die Tendenz von 80 % Praxis/Programmierung und 20 % Theorie weiter zu festigen.